Nachteile des digitalen Nomadentums (nach Jessika Fichtel)

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Es wäre falsch, in diesem Beitrag nur die Sonnenseiten des digitalen Nomadentums aufzuzeigen. Natürlich handelt es sich hierbei um ein Arbeits- und Lebensmodell, das auch mit einigen Nachteilen verknüpft ist. Lesen Sie nachfolgend mehr über diese Schattenseiten.
Schwierigkeiten beim Finden eines Rhythmus: Im Internet wird das Leben der digitalen Nomaden gern als locker-leicht dargestellt. Diese Leichtigkeit ist ganz sicher auch bei den meisten vorhanden, führt allerdings auch zu Problemen. Das größte: Der tägliche Rhythmus aus Arbeit und Freizeit will sich nicht so recht einstellen. Wer nicht diszipliniert ist, sondern lieber in den Tag hineinlebt, wird es schwer haben, produktiv zu arbeiten.
Unsichere Auftragslage/Existenzängste: Auch wenn sich mehr und mehr Unternehmen für Freelancer öffnen, die als digitale Nomaden unterwegs sind, wird das Arbeitsmodell noch immer nicht von allen akzeptiert. Wer das feste Büro hinter sich lässt und von überall aus arbeitet, muss gerade zu Beginn mit einer unsicheren Auftragslage rechnen. Telefonate oder Skype-Gespräche mit den Kunden werden beispielsweise durch teils große Zeitverschiebungen erschwert. Wer sich gut organisiert, meistert jedoch all diese Hürden. Und er kann trotzdem ein erfolgreiches Online-Business aufbauen.
Mangelnde Akzeptanz im privaten Umfeld: Nicht nur die Existenzängste von beruflicher Seite, sondern auch die mangelnde Akzeptanz im privaten Umfeld kann einem digitalen Nomaden auf Dauer zusetzen. Für viele Angehörige ist es unverständlich, wie man sein sicheres Leben aufgeben und eines voller unbekannter Faktoren beginnen kann.
Zu viel Freiheit: Man mag es kaum glauben, doch Freiheit kann irgendwann auch zu viel werden. Nicht jeder Mensch kommt dauerhaft mit den unendlichen Möglichkeiten klar, die ihm durch das digitale Nomadentum gegeben werden. Hin und wieder ist die Rede von Nomaden, die voller innerer Unruhe stecken und manchmal auch in den Alkoholismus oder eine andere Sucht abrutschen.
Keine Konstanten: Was zu Beginn unheimlich spannend ist, kann irgendwann auch zum Fluch werden. Nomaden, die immer wieder den Wohn- und Arbeitsort wechseln, haben kaum Konstanten im Leben – seien es persönliche Kontakte oder auch bestimmte Orte. Nicht jeder kann dauerhaft damit umgehen.
„Doch bei allem Enthusiasmus kostet das Dasein als digitaler Nomade auch Kraft. Ständig neue Leute, die dauerhafte Suche nach gutem Internet und Umzüge sind anstrengend. Gerade wenn arbeitstechnisch einige Deadlines näher rücken, ist das deutlich stressiger als in Deutschland. Da weiß ich: Der Strom fällt nicht plötzlich einen Tag lang einfach so aus, ohne dass es niemanden kümmert. In Peru, Bolivien und Co. ist das durchaus üblich.“ Patrick Hollenbeck, Texter.